Cisco UCS Manager 3.1(1e) – Endlich unified!

Der Titel könnte die ehemals beinahe grotesk wirkende Software-Release-Politik seitens Cisco vermutlich nicht besser ausdrücken. So gab es immer eine dedizierte Version des UCS Managers für ein vollwertiges UCS System und ein UCS Mini. Dies führte neben allgemeinen Verwirrungen auch oftmals zu Unterschieden im Feature Set der beiden doch so gleichen Produkten. Mit Version 3.1(1e) stellt Cisco nun erstmals ein gleichwertiges Release für UCS, UCS Mini und die modulare Serverlösung M-Series vor. Im folgenden Artikel stelle ich Ihnen kurz und knapp die wichtigsten Features dieser Aktualisierung vor:

HTML5 Support für UCS Manager

Während der UCS Manager des UCS Minis bereits seit fast einem Jahr über einen HTML5-fähigen Browser betrieben werden konnte, mussten die Nutzer der großen UCS Lösung (Fabric Interconnect 6248UP, 6296UP etc.) mit der Java Version des Managers Vorlieb nehmen. Dass Java neben vielen Sicherheitslücken oftmals Probleme in Sachen Kompatibilität macht, ist ein offenes Geheimnis. Die neue HTML5 Version des UCS Managers bietet den vollen Funktionsumfang des Java Gegenstückes, einzig für die Bedienung des KVM Managers ist weiterhin Java von Nöten. Natürlich kann auch weiterhin der Java Client verwendet werden, es bestehen beim Login allerdings nun zwei Auswahlmöglichkeiten:
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Secondary Chassis Support für UCS Mini

Bereits seit Veröffentlichung des UCS Minis (im Blade Chassis verbaute Fabric Interconnects) wurde der Support für ein zweites Blade Chassis angekündigt. Bisher war es allerdings nur möglich neben einem voll ausgestatteten Blade Chassis (8 Blades) weitere 7 Rackserver anzuschließen. Durch die Installation der UCS Manager Version 3.1(1e) kann nun ein weiteres Blade Chassis mit bis zu 8 Blades via QSFP angeschlossen und betrieben werden. Diese Funktion macht ein UCS Mini Konstrukt für viele Kunden deutlich attraktiver.

Pre-Upgrade Checks

Ein, in den Release Notes etwas verstecktes, Feature ist der Pre-Upgrade Hardware Check. Dieser checkt vor der Durchführung eines Firmware Updates die jeweilige Kompatibilität der Hardware zum angedachten Softwarestand. Man wird sehen müssen, wie gut dieses Feature funktioniert, die Grundidee ist allerdings mehr als sinnvoll. Nicht, dass diese Funktion dem Nutzer komplett die Aufgabe abnehmen kann, Abhängigkeiten zu überprüfen, die Chance auf einen handwerklichen Fehler sinkt allemal.ucs2

Zusätzliche Maintenance Policy

Eine Maintenance Policy beschreibt die Verhaltensweise eines Blade- oder Rackservers nach dem Abschicken eines Firmware- oder BIOS Updates. Bisher gab es folgende Modi:

  • Immediate: Nach dem Absenden des Updates startet der Server direkt neu. Rücksicht auf das Betriebssystem wird hier nicht genommen. Diesen Modus sieht man somit sehr selten
  • Timer Automatic: Zwar nimmt UCS auch hier keine Rücksicht auf das OS, allerdings kann der User eine Uhrzeit konfigurieren, zu der dies geschehen soll
  • User Ack: Der am häufigsten eingesetzte Modus besagt, dass das Update erst ausgeführt wird, wenn der User den Reboot bestätigt. Leider muss der Reboot immer aus der Maske des UCS Managers heraus geschehen, ein Reboot des OS wird nicht für ein Update erkannt

Der neue Modus On Next Boot macht es nun möglich, das Update beim nächsten OS Reboot automatisch durchzuführen. Die Verhaltensweise ähnelt der des Hardwareversions Upgrades des VMware vSphere Web Clients und gestaltet ein Komplettupdate (zum Beispiel VMware vSphere und Cisco UCS) nun deutlich angenehmer.

Jetzt aktualisieren?

Wie bei jedem Release stellt sich nun die Frage, ob schnell ein Update durchgeführt werden sollte. Die neuen Features sind zwar ein großer Schritt in die richtige Richtung, allerdings sehe ich keines dieser als so essentiell an, sodass wir schnell reagieren und Ihr System aktualisieren müssten. Wie die meisten größeren Softwarestände weist auch diese Version einige Ecken und Kanten auf. So kann derzeit beispielsweise das VM-FEX Feature nicht genutzt werden. Dieses bietet die Möglichkeit eines direkten Durchreichens von Netzwerkkarten an virtuellen Maschinen auf Basis von VMware vSphere. Des Weiteren ist die neueste Version des UCS Managers nicht mehr mit jeglicher älterer Hardware kompatibel und muss somit vor der Installation genau geprüft werden.

Wenn Sie weitere Fragen zu diesem Artikel oder zu einem bestehenden Cisco Unified Computing System haben, kontaktieren Sie uns – wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

 

 

 

Robert Wortmann

Robert ist seit 2014 bei der Proact Deutschland beschäftigt, wo er sich zunächst als Senior Consultant um Kundenlösungen im Bereich Security und Virtualisierung gekümmert hat. Seit 2016 ist er hauptverantwortlich für den Bereich Security zuständig.

 
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